An die Stelle der Vergangenheitsbewältigung ist immer klarer die Vergangenheitsbewahrung getreten. Sie beginnt mit der Einsicht in die Unbeendbarkeit der Schuld und die Irreparabilität des Schadens, für den es keine Wiedergutmachung und Versöhnung gibt - nur die Solidarität in der Erinnerung.

„Lager Liebenau – ein Ort verdichteter Geschichte“

Ab Mittwoch, 14. November 2018 im GrazMuseum

Mit dieser von der Stadt um € 150.000 finanzierten Ausstellung im GrazMuseum hat sich der von uns 2013 formulierte Leitgedanke „die Information ins Zentrum der Stadt bringen“ realisiert. Damit ist das Erinnern an das Lager Liebenau in die offizielle Geschichtsschreibung der Stadt Graz eingegangen. Jedoch:

     „Wenn man sich um diese Orte nicht kümmert, geht das Leben über sie hinweg und verwischt die Spuren, …“  (Aleida Assmann)

Selbst wenn die Stadt Graz begrüßenswerte Maßnahmen zum Gedenken an die Opfer getroffen hat, hält die Gedenkinitiative als Regionalgruppe des MKÖ an den bisherigen Forderungen fest:

  • Das Areal in seiner Gesamtheit als Gedenkort gut sichtbar zu kennzeichnen, denkmalgeschützte Objekte so rasch wie möglich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die
  • bestehenden Ausgrabungen zu erhalten.

Die ernstzunehmenden Hinweise, dass nicht nur beim Kindergarten Andersengasse, sondern auch in der unmittelbaren Umgebung des „Grünanger“ Opfer unter der Erde liegen, erfordern, diese zu suchen, zu bergen und zu bestatten, somit den Toten ein ehrendes Gedenken zu erweisen.

7. November 2018