An die Stelle der Vergangenheitsbewältigung ist immer klarer die Vergangenheitsbewahrung getreten. Sie beginnt mit der Einsicht in die Unbeendbarkeit der Schuld und die Irreparabilität des Schadens, für den es keine Wiedergutmachung und Versöhnung gibt - nur die Solidarität in der Erinnerung.

La Strada am Grünanger

LA STRADA am Grünanger im August 2024:

"Die Gütigen", eine Inszenierung der griechischen Künstlerin Elli Papakonstantiou, die bereits für ihre Weltpremiere vor der Gedenkstätte Mauthausen viel Anerkennung erhalten hat, setzt sich mit dem Problem des wiederaufkeimenden Rechtsradikalismus auseinander. Die Performance fand am 1. und 2.August 2024 im Areal des Liebenauer Grünangers statt, wo sich einst das größte NS-Zwangsarbeiterlager der Stadt befand. Hier und in einer nahe liegenden SS-Kaserne wurden im April 1945 hunderte JüdInnen und Juden auf ihrem Todesmarsch nach Mauthausen ermordet. 

Historiker Philipp Lesiak, Boltzmann Institut und Uschi Possert, Gedenkinitiative, gaben einen Überblick über die Geschichte des „Lager Liebenau“, der Opfer des ungarischen Todesmarsches und den Einsatz der Gedenkinitiative, um dem Verschweigen und Vergessen entgegen zu wirken.

Papakonstantinou verbindet in ihrer Arbeit Opern-Klänge mit neuen Medien, Mythen mit aktueller Politik und den Narrativen der Gegenwart. Gedichte des griechischen Schriftstellers und Mauthausen- Überlebenden Iakovos Kambanellis treten mit den Eumeniden, den Gütigen aus der griechischen Tragödie Orestie in Dialog – verknüpft mit Opernklängen,neuen Medien und Mythen mit aktueller Politik.

Leider musste die erste Vorstellung wegen eines heftigen Gewitters abgesagt werden.

 

11. August 2024